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Raven

#regrettingmotherhood – Diese Studie der israelischen Soziologin Orna Donath sorgte 2015 weltweit für Aufruhr. In ihr bekannten sich mehrere Frauen, ihr Muttersein zu bereuen und lösten damit eine heftige Diskussion über Mutterschaft und die damit verbundenen Anforderungen aus.
Hin- und hergerissen zwischen widersprüchlichen Sehnsüchten und gesellschaftlichen Erwartungen bringen die Akrobatinnen und Mütter des Berliner Künstlerinnenkollektivs still hungry dieses Spannungsfeld auf die Bühne.

Raven ist preisgekrönter zeitgenössischer Zirkus auf der Suche nach Befreiung von dem sozialen Druck, immer alles richtig machen zu müssen. Angelehnt an den deutschen Begriff der „Rabenmutter“ zeichnen die Performerinnen ein unverhohlenes Bild komplexer Gefühlsgegensätze. Mit Akrobatik und Tanz, Bewegung und Sprache setzen sie sich mit den unterschiedlichen Herausforderungen ihrer eigenen Mutterschaft auseinander. Dabei dürfen Fehler nicht nur sichtbar gemacht werden, es darf auch herzlich über sie gelacht werden.

Die persönlichen Erfahrungen von Anke van Engelshoven, Lena Ries und Romy Seibt bilden dabei immer das Herzstück der Performance und verleihen Raven viel von dessen Ehrlichkeit und Verletzbarkeit sowie dessen Leichtigkeit, Humor und Charme. Die Performerinnen nehmen sich die Freiheit, alles bereuen zu dürfen, um im nächsten Moment wieder herauszuschreien, wie sehr sie alles lieben. Umso spürbarer wird diese innere Zerrissenheit, wenn Anke, Lena und Romy in fedrigen Raven-Jacken für Chaos sorgen, laut den Status quo herausfordern und uns dazu einladen, alle vorgefassten Meinungen zu hinterfragen, die wir über berufstätige Mütter, Frauen und Zirkuskünstlerinnen eventuell haben.

So wird Raven zu einer eindringlichen Auseinandersetzung mit einem Problem, das Gesellschaften weltweit seit Generationen beschäftigt – und das durch Corona abermals an Aktualität gewinnt, wenn plötzlich traditionelle Rollenbilder wieder verstärkt auftauchen und berufstätige Mütter durch geschlossene Schulen und Kinderbetreuungen den beruflichen Anforderungen kaum noch gerecht werden können.

Raven entstand mit kreativer Unterstützung der britischen Regisseurin Bryony Kimmings und wurde auf dem Edinburgh Festival Fringe 2019 mehrfach ausgezeichnet.

Datum

Mrz 05 2022
Vorbei!

Uhrzeit

20:00 - 22:00

Ort

HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
HELLERAU, Karl-Liebknecht-Str. 56, Dresden
Website
https://www.hellerau.org/de/
Kategorie
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