#ablebodiesandstones – künstlerische Recherche über Zirkus und Körper
Emma Goldman weiterführend frage ich mich: wie kann ich Teil der Revolution sein, wenn ich zu krank bin zum Tanzen? Wie kann ich die Welt verändern, wenn ich nicht präsent sein kann?
Dabei ist derzeit dieses Ich ein hypothetisches, ein sich gesund fühlendes, Ich, das als Akteurin der Kunst des Risikos – als Akteurin des Zirkus – immer mit der Gewissheit kreiert, dass sich das jederzeit schlagartig ändern kann.
Mich interessieren also Körper im Spannungsfeld zwischen Diszipliniertheit und Anders-Befähigtkeit, zwischen Zirkus-Körper und verletztem Körper, zwischen Adrenalin-Rausch und Schmerz: der Widerspruch zwischen dem disziplinierten, funktionierenden Körper der Luftartistin, der die Norm des Gesundseins und der Fitness übererfüllt, und der Realität, dass es keine Körper gibt, die „gesund“ sind.
Ausgehend von Johanna Hedvas Sick Woman Theory, die ihr Publium sich Steine in die Schuhe stecken lässt, werden für meine Forschung Steine und Felsen zu zentralen Objekten und Requisiten – die wir bespielen, beleben, manipulieren werden: in Relation zu unseren Körpern, auf der Suche nach Widersprüchen und Paradoxien, die Natur- und Gravitationsgesetze aushebelnd. Bis unsere Wahrnehmung verschwimmt, unsere Grenzziehungen zwischen unseren Körpern und den Körpern der Steine schwinden.
Künstler*innen + Produktionsteam
Idee, künstlerische Forschung: Jana Korb, Tobias Stiefel
Artistische Recherche: Jana Korb, Hoppe Hoppinsky, Stephanie N’Duhirahe
Künstler*innen Research Sessions: Carmen Küster, Flo* Strass, Benjamin Richter u.a.
Musik: Hoppe Hoppinsky
Critical Companion: Melmun Bajarchuu
Produktion: korb + stiefel GbR