Pressemitteilung der BAG Zirkuspädagogik e.V.
Geschwind/Hannover, den 11.05.2021
Erstmalig wurde Zirkus in Deutschland innerhalb der Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mitgedacht und finanziell auch im Bereich der Infrastruktur gefördert. Auf dieser Pionierarbeit will die Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V. nun gemeinsam mit den größten Zirkusverbänden aufbauen und die Anerkennung von Zirkus als Kulturform erreichen.
Die Pandemie hat auch den Zirkus hart getroffen und den Menschen dort die Existenzgrundlage entzogen. Gleichwohl zeigt Corona auch, wie wichtig Kunst und Kultur, Miteinander, Bewegung und Wärme für jede*n Einzelne*n in der Gesellschaft sind, um auch mental gesund
zu bleiben. Gesellschaft braucht Kultur und Zirkus ist ein wichtiger Teil davon! Die Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V. setzt sich deshalb für eine nachhaltige und wirkungsvolle Finanzierung der Zirkusse in Deutschland ein. „Durch die sehr wertvolle Zusammenarbeit mit den größten Zirkusverbänden in Deutschland und durch die beiden Projektbüros von NEUSTART KULTUR im Zirkus und Zirkus gestaltet Vielfalt, wissen wir nun genau was Zirkus und die Menschen dort brauchen, um an Kulturförderung teilhaben zu können“, so Sven Alb, Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft für Zirkuspädagogik e.V.:
Erstens braucht es einen Finanzierungsmix, der zu den Zirkussen passt. „Die häufigsten Rechtsformen im Zirkus sind Einzelunternehmer*innen, Vereine und GmbHs. Zirkusse brauchen deshalb eine Kulturförderung, die sowohl den Zirkus als Kulturbetrieb strukturell fördert als auch die kulturelle Programmarbeit sichert: eine Finanzierung, die die Verbindung von Wirtschaft und Kultur nicht ausschließt. Das Förderwesen verharrt hier noch zu sehr im entweder oder Nischendenken. Zirkus als Kulturort anzuerkennen, bedeutet auch zu berücksichtigen wie divers er als Ort aufgestellt ist und innerhalb von Finanzierungsmodellen flexibler zu werden“, so Alb weiter.
Zweitens braucht es ein Beratungs-Team bei der Antragsstellung.
Das NEUSTART KULTUR Projektbüro teilt sich in Teams auf, die spartenspezifisch beraten: für den zirkuspädagogischen, den zeitgenössischen und den traditionellen Bereich. Co-Beratung findet im rechtlichen und buchhalterischen Bereich statt, sowie durch szenekundige Fachkräfte, die die genauen Umsetzungsmöglichkeiten vor Ort einschätzen können. „Die Zirkusse werden empowert und fühlen somit, dass nach ersten Hürden wiederum auch Chancen entstehen – weit über die Corona-Pandemie hinaus“, so Christina Peters, Projektleiterin des Förderbüros NEUSTART KULTUR. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V. setzt sich deshalb gemeinsam mit ihrem Verbandsnetzwerk und angestoßen durch die wertvolle Pionierarbeit der BKM für den ersten bundesweiten Zirkusfonds ein! Wird Zirkus konstant neben anderen Kulturformen mitgedacht und mitfinanziert, erhält Zirkus endlich die Anerkennung, die er verdient. Zirkus ist systemrelevant und trägt wesentlich zum Erhalt von Vielfalt und Demokratie bei.
„Zirkus begeistert Menschen und hält der Gesellschaft kritisch den Spiegel vor. Vertrauens- und Bewegungsarbeit im Zirkus stärken außerdem die Intuition, das Selbstvertrauen und eröffnen andere Blickwinkel auf gesellschaftliche Zusammenhänge. Zirkus ist somit unabdingbar mit Kunst und Kultur verknüpft“, so Sven Alb.
Kontakt:
Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V.
Sven Alb (Vorstand)
Telefon: 07972-9344-30
Rappenhof 1 74417 Gschwend