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Presseerklärung Neustart Kultur im Zirkus: Der Zirkus in Deutschland braucht Unterstützung

Hannover, den 10.3. 2021 | Der Zirkus ist in besonderer Weise von der Corona-Krise betroffen. Nachdem die Saison 2020 für viele buchstäblich gleich am ersten Tag beendet war und seitdem jegliche Einnahmen weggebrochen sind, hoffte man auf die Weihnachtssaison 2020/21, doch auch die ist coronabedingt komplett ausgefallen. Die hohen Investitionen in Produktion und Promotion der Saison 2020 sind unwiederbringlich verloren. Um einen Neustart – wann auch immer – zu schaffen, brauchen die Zirkusunternehmen deshalb dringend echte Starthilfen.

Deshalb hat Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters mitgeteilt, im Rahmen des Förderprogramms NEUSTART KULTUR die ursprünglich zugesagten Mittel von 5 Millionen auf 11,7 Millionen Euro für pandemiebedingte Investitionen in Zirkusse in Deutschland zu erhöhen.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik (BAG) koordiniert die Verteilung dieser Gelder. Die Antragsphase ist bereits abgeschlossen. 180 Anträge sind im Förderbüro „Neustart Kultur im Zirkus“ in Hannover eingegangen. Die Bewilligungen erfolgen nunmehr sukzessiv nach Prüfung und Beratung.

Bei der Verteilung der Mittel und der Beratung der Antragstellenden arbeitet die BAG eng mit den anderen Zirkusverbänden zusammen. Die BAG repräsentiert gemeinsam mit dem Verband Zirkus macht stark (ZMS) den Bereich der Amateure und Amateurinnen mit den Kinder- und Jugendzirkusprojekten. Der Verband der deutschen Circusunternehmen (VDCU) und die European Circus Association (ECA) vertreten die kleinen und großen Zirkusunternehmen. Die Szene der zeitgenössisch arbeitenden freien Zirkuskompanien, Bühnen und Soloselbständigen wird vom Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus (BUZZ) vertreten. Alle sind existentiell auf die Bewilligung und Auszahlung der Mittel angewiesen.
Die Ankündigung der Mittelerhöhung durch die BKM ist ein enorm wichtiges und positives Signal für die Zukunft einer vielfältigen Zirkuslandschaft Deutschlands. Besonders die traditionellen Zirkusunternehmen waren in der Vergangenheit von der Kulturförderung ausgeschlossen.

Für einen echten Neustart der Zirkuskultur in Deutschland werden die Mittel jedoch nicht reichen, denn sie sind ausdrücklich pandemiebedingten Zusatzinvestitionen auf Basis entsprechender Hygienekonzepte vorbehalten. Für den Neustart nach mehr als einem Jahr Stillstand ohne Einnahmen sind dagegen echte Starthilfen nötig, das betonen alle Verbände gleichermaßen. Inzwischen hat die Bundesregierung ein Anschlussprogramm für das Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ für den gesamten Kulturbereich in Höhe von 1 weiteren Milliarde Euro aufgelegt. Die Vertreter*innen der unterschiedlichen Zirkusformen fordern, dass die Verteilung dem bisherigen Prinzip der gleichberechtigten Betrachtung unserer Kulturlandschaft folgt und dass entsprechend dieser Aussage auch weitere Mittel für die Rettung vieler, in ihrer Existenz bedrohter, Zirkusunternehmen bereitgestellt werden.

Wir freuen uns über die Förderung im Falle der pandemiebedingten Zusatzinvestitionen. Für die Zukunft brauchen wir wie der gesamte Bereich der Kunst und Kultur aber besonders strukturelle Förderung. Wir brauchen wie alle anderen Kulturverbände und Fonds dringend Mittel zur Infrastrukturförderung,“ sagt Sven Alb, Vorsitzender der BAG Zirkuspädagogik.
Als einen ersten Schritt in diese Richtung fordern die Zirkusverbände eine Beteiligung des Zirkus auch an den ebenfalls im Programm Neustart Kultur vorgesehenen Mitteln für “Kulturinfrastruktur und Nothilfen für kleinere und mittlere Kulturstätten und -projekte”.

Kontakt:
Neustart Kultur im Zirkus
Mail: Christina.Peters@neustart-kultur-zirkus.de
Telefonnummer: 0511 9666 745

Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V. (BAG)

Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. (BUZZ)
European Circus Association (ECA)
Verband Deutscher Circusunternehmen e.V. (VDCU)
Zirkus macht stark e.V. (ZMS)

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